Anekdoten

 

Leiter.jpgBeim Hallenaufbau für Veranstaltungen kommt es immer wieder zu Situationskomik.
Deshalb wird diese Tätigkeit auch gerne als „Kleine Sitzung“ beschrieben.
Beispiel gefällig?

Die Wände und Decke der alten Mehrzweckhalle wurden generell mit weißen und grünen Tüchern dekoriert. Dazu musste man natürlich hoch hinaus. Mit Leitern. Die waren allerdings spärlich gesät. Irgendjemand suchte immer eine Leiter. So folgte Heinz Schoenen dem Ruf. “Bino, hol mal eine Leiter!“ und holte tatsächlich eine. Blöd nur, dass oben noch jemand drauf stand… Kleine Kinder und Knollebuure haben aber einen Schutzengel.


Bino ist im Übrigen ein sehr ordnungsbewusster Mensch. Beim Abnehmen der Lichterketten, schraubte er gewissenhaft die bunten Glühbirnen raus, sortierte diese und schob sie wieder vorsichtig in die Verpackung.  Einen Karton beschriftete er dann mit  -  defekt.

 

Es geschah bei den Aufbauarbeiten zum Kinderfest. Dirk Rockstroh, genannt Pannes, hatte jede Menge Sachen für den Grill im Auto und fuhr geschickt bis zur Grillstation auf dem Vorplatz des Schützenhauses. Nachdem alles abgeladen war, wollte er die nächste Fuhre holen. Da aber alle Wege von anderen Fahrzeugen zugestellt waren, suchte er sich im Rückwärtsgang einen Weg zwischen den Bäumen. Der Rückspiegel reichte nicht – also Tür auf und nach hinten geschaut und gefahren. Dabei hatte er aber die Nähe eines Baumes unterschätzt: es gab einen Knall, und der Wagen und die Fahrertür gingen getrennte Wege.

 

Pannes war ein aktives Mitglied der Tanzgruppe. Beim Einmarsch hatte er „de Spetz“ und die Angewohnheit, sofort nach Betreten der Bühne den Sitzungspräsidenten zu begrüßen. Auf einer Sitzung im Aachener Raum gab es statt des üblichen Elferrates lediglich elf Pappkameraden, die mit einer Schnur an der linken Hand verbunden waren und alle gleichzeitig ins Publikum winkten.

Pannes aber ging, nachdem er die Bühne betreten hatte und im Augenwinkel etwas winken sah, schnurstracks auf den „Präsidenten“ zu und reichte die Hand zum Gruße.

 

Im Raum Düsseldorf hatte der Leiter der Tanzgruppe, Hans-Peter Schneppenheim, einen ganz besonderen Bühnenabgang. Nachdem er mit warmen Worten unsere Tanzgruppe übers Mikrofon angesagt hatte und die Bühne zum Tanz freigeben wollte, ging er deshalb vier Schritte zurück. Nur – da war keine Bühne mehr. Man sah nur noch ein durch die Luft fliegendes Mikrofon und einen um zwei Meter tiefer gelegten Tanzgruppenleiter, dem Gott sei Dank nichts schlimmes passiert war.

 

Auf ein gepflegtes Äußeres legte Hans-Peter schon immer Wert. Nach einem Auftritt in Köln legte er wie immer seine Kappe ab, zog den Kamm heraus und brachte sämtliche Locken wieder in die Ursprungsposition. Irgend ein Vogel muss sich wohl gedacht haben: da fehlt Haar-Gel. Und schwupps – hatte er Hans-Peter auf den Kopf geschissen.

 

Die Tanzgruppe war recht häufig an Anekdötchen beteiligt. Auf der ersten Vereinsfahrt nach Calafell in Spanien sorgte sie für ungläubiges Staunen und Szenenapplaus bei vielen Strandliegern: in kompletter Tanzuniform waren sie am Strand erschienen und boten den Zuschauern ihren Zillertaler.

 

Die Fahrten gingen meist per Bus mit Friese-Reisen. Abfahrt nach Pertisau um 9.00h. Bei Abfahrt wurde der heilige Eid geschworen: vor elf Uhr kein Alkohol im Bus. 9.02h, Höhe Tankstelle in Bergerhausen. Ein Ruf wie Donnerhall aus der letzten Reihe von Bernd Berger: „Wann 11.00h ist, bestimme immer noch ich! Und 11.00h ist genau jetzt!“ Auf dem Rastplatz Peppenhoven (immerhin 50 km) hielt der Bus an und holte Getränke-Nachschub.

 

An der österreichischen Grenze war vor der Zollkontrolle ein ellenlanger Stau. Lothar Burghardt bat seine mitgereisten Musiker, samt Instrumenten den Bus zu verlassen. Kurzerhand wurde ein Platzkonzert abgehalten. Das hat den Zöllnern so gut gefallen, dass der Bus aus der Reihe heraus gewunken und an der Warteschlange vorbei geschleust wurde.

 

In Pertisau wurde dann ein schöner Trachtenabend durchgeführt. Die ortsansässige Volkstanz-Gruppe lud zu einem Schuhplattler auch Mitglieder unserer Tanzgruppe ein, mitzumachen. Bei diesem Tanz klopfte man sich dann auch gegenseitig auf die Lederhosen oder gab sich angedeutete Watschen. Das Gegenüber von Heinz-Albert „Biny“ Pingen hatte es mit den Andeutungen etwas übertrieben und Biny wohl einen Streifschuss mitgegeben, worauf dieser ihm sagte: „Wenn de dat noch ens määhs, kriss de ene.“ Dumm nur, dass der Bazi kein Rheinisches Platt verstand. Als er beim nächsten Mal Biny wieder einen mitgab, setzte dieser seine Ankündigung in die Tat um – und auf der Bühne stand ein Bazi weniger.

 

Unsere Blaskapelle erhielt eines Tages eine förmliche Einladung vom Bauern Pesch, der auf vielen Kinderfesten Rundfahrten mit Pferd und Planwagen anbot. Aus der Einladung war kein Grund wie Geburtstag ersichtlich. Trotzdem kamen die Musikanten der Einladung gerne nach und staunten nicht schlecht, als Bauer Pesch ein Pferd aus dem Stall holte und die Blaskapelle bat, das eine oder andere Ständchen zu spielen. Er wollte so das Pferd „Schützenfest-Umzug-tauglich“ machen. Nach getaner Arbeit und ein paar leckeren Gläsern Kölsch fand die Heimreise dann in besagtem Planwagen statt.