Anekdoten Beim
Hallenaufbau für Veranstaltungen kommt es immer wieder zu Situationskomik.
Die Wände und Decke der
alten Mehrzweckhalle wurden generell mit weißen und grünen Tüchern dekoriert.
Dazu musste man natürlich hoch hinaus. Mit Leitern. Die waren allerdings
spärlich gesät. Irgendjemand suchte immer eine Leiter. So folgte Heinz Schoenen
dem Ruf. “Bino, hol mal eine Leiter!“ und holte tatsächlich eine. Blöd nur,
dass oben noch jemand drauf stand… Kleine Kinder und Knollebuure haben aber
einen Schutzengel.
Es geschah bei den
Aufbauarbeiten zum Kinderfest. Dirk Rockstroh, genannt Pannes, hatte jede Menge
Sachen für den Grill im Auto und fuhr geschickt bis zur Grillstation auf dem
Vorplatz des Schützenhauses. Nachdem alles abgeladen war, wollte er die nächste
Fuhre holen. Da aber alle Wege von anderen Fahrzeugen zugestellt waren, suchte
er sich im Rückwärtsgang einen Weg zwischen den Bäumen. Der Rückspiegel reichte
nicht – also Tür auf und nach hinten geschaut und gefahren. Dabei hatte er aber
die Nähe eines Baumes unterschätzt: es gab einen Knall, und der Wagen und die Fahrertür
gingen getrennte Wege.
Pannes war ein aktives
Mitglied der Tanzgruppe. Beim Einmarsch hatte er „de Spetz“ und die
Angewohnheit, sofort nach Betreten der Bühne den Sitzungspräsidenten zu
begrüßen. Auf einer Sitzung im Aachener Raum gab es statt des üblichen
Elferrates lediglich elf Pappkameraden, die mit einer Schnur an der linken Hand
verbunden waren und alle gleichzeitig ins Publikum winkten.
Pannes aber ging, nachdem
er die Bühne betreten hatte und im Augenwinkel etwas winken sah, schnurstracks
auf den „Präsidenten“ zu und reichte die Hand zum Gruße.
Im Raum Düsseldorf hatte
der Leiter der Tanzgruppe, Hans-Peter Schneppenheim, einen ganz besonderen
Bühnenabgang. Nachdem er mit warmen Worten unsere Tanzgruppe übers Mikrofon
angesagt hatte und die Bühne zum Tanz freigeben wollte, ging er deshalb vier
Schritte zurück. Nur – da war keine Bühne mehr. Man sah nur noch ein durch die
Luft fliegendes Mikrofon und einen um zwei Meter tiefer gelegten
Tanzgruppenleiter, dem Gott sei Dank nichts schlimmes passiert war.
Auf ein gepflegtes Äußeres
legte Hans-Peter schon immer Wert. Nach einem Auftritt in Köln legte er wie
immer seine Kappe ab, zog den Kamm heraus und brachte sämtliche Locken wieder
in die Ursprungsposition. Irgend ein Vogel muss sich
wohl gedacht haben: da fehlt Haar-Gel. Und schwupps – hatte er Hans-Peter auf
den Kopf geschissen.
Die Tanzgruppe war recht
häufig an Anekdötchen beteiligt. Auf der ersten Vereinsfahrt nach Calafell in Spanien sorgte sie für ungläubiges Staunen und
Szenenapplaus bei vielen Strandliegern: in kompletter Tanzuniform waren sie am
Strand erschienen und boten den Zuschauern ihren Zillertaler.
Die Fahrten gingen meist
per Bus mit Friese-Reisen. Abfahrt nach Pertisau um 9.00h. Bei Abfahrt wurde
der heilige Eid geschworen: vor elf Uhr kein Alkohol im Bus. 9.02h, Höhe
Tankstelle in Bergerhausen. Ein Ruf wie Donnerhall aus der letzten Reihe von
Bernd Berger: „Wann 11.00h ist, bestimme immer noch ich! Und 11.00h ist genau
jetzt!“ Auf dem Rastplatz Peppenhoven (immerhin 50 km) hielt der Bus an und
holte Getränke-Nachschub.
An der österreichischen
Grenze war vor der Zollkontrolle ein ellenlanger Stau. Lothar Burghardt bat
seine mitgereisten Musiker, samt Instrumenten den Bus zu verlassen. Kurzerhand
wurde ein Platzkonzert abgehalten. Das hat den Zöllnern so gut gefallen, dass
der Bus aus der Reihe heraus gewunken und an der Warteschlange vorbei
geschleust wurde.
In Pertisau wurde dann ein
schöner Trachtenabend durchgeführt. Die ortsansässige Volkstanz-Gruppe lud zu
einem Schuhplattler auch Mitglieder unserer Tanzgruppe ein, mitzumachen. Bei
diesem Tanz klopfte man sich dann auch gegenseitig auf die Lederhosen oder gab
sich angedeutete Watschen. Das Gegenüber von Heinz-Albert „Biny“ Pingen hatte
es mit den Andeutungen etwas übertrieben und Biny wohl einen Streifschuss
mitgegeben, worauf dieser ihm sagte: „Wenn de dat noch ens määhs, kriss de
ene.“ Dumm nur, dass der Bazi kein Rheinisches Platt verstand. Als er beim
nächsten Mal Biny wieder einen mitgab, setzte dieser seine Ankündigung in die
Tat um – und auf der Bühne stand ein Bazi weniger.
Unsere Blaskapelle erhielt
eines Tages eine förmliche Einladung vom Bauern Pesch, der auf vielen
Kinderfesten Rundfahrten mit Pferd und Planwagen anbot. Aus der Einladung war
kein Grund wie Geburtstag ersichtlich. Trotzdem kamen die Musikanten der
Einladung gerne nach und staunten nicht schlecht, als Bauer Pesch ein Pferd aus
dem Stall holte und die Blaskapelle bat, das eine oder andere Ständchen zu
spielen. Er wollte so das Pferd „Schützenfest-Umzug-tauglich“ machen. Nach
getaner Arbeit und ein paar leckeren Gläsern Kölsch fand die Heimreise dann in
besagtem Planwagen statt. |
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